„Und die Welt dreht sich weiter…“

Ja ups.

Erster Post in 2021 am 3. Mai. Ich bekleckere mich mal wieder mit Ruhm.

Ich schwöre, ich hatte es schon länger im Sinn, mal wieder einen Eintrag zu machen, aber wenn ich etwas nicht explizit auf meine To Do Liste schreibe… ja. Was auch gleich ein super Einstieg in ein Thema ist: ADHS.

Ich habe seit längerem die Vermutung, dass ich das wohl haben könnte (und frage mich regelmäßig, ob mein ehem. Therapeut es einfach nicht gemerkt hat oder es mir verschwiegen hat), und habe mich mal ein bisschen informiert, wie ich in dieser Stadt zu einer Diagnose komme. Gibt extra Sprechstunden in der Uniklinik, super. Nicht super wiederum, dass die Warteliste ein fucking Jahr lang ist. Ich hab ja einiges an Wartezeit erwartet, aber holy shit. Gut, dann warte ich eben, nächstes Jahr im April hoffentlich wieder angerufen zu werden. Ein Traum.

Aber war schon ein bisschen witzig, wie ich so eine Liste mit 25 Zeichen für ADHS in Erwachsenen durchgegangen bin und festgestellt habe, dass ich 20 davon zeige. Noch witziger war dann die Erkenntnis, dass ich die übrigen 5 nur nicht habe, weil meine Angststörung dagegen arbeitet. Kannste dir nicht ausdenken.

Nun aber mal zu positiveren Dingen.

Ich arbeite seit einem Monat wieder! Klingt komisch, ist aber so. Ich habe doch tatsächlich jemanden gefunden, der mich will. Ich bin immer noch ganz verblüfft. Das kann man sich vermutlich gar nicht vorstellen, wenn man es selbst nicht erlebt hat, aber erst gefeuert werden und dann ein Jahr lang nur Absagen (wenn überhaupt) zu bekommen sorgt dafür, dass man echt überfordert ist, wenn man auf einmal genommen wird.

Ich hab’s nicht geglaubt bis ich am 1.4. vor Ort stand. Und dann wurde die Ungläubigkeit direkt durch Panik, die Probezeit zu versemmeln, ersetzt. Go me.

Dazu noch eine kleine (not) Fun Story:

Ich war erst wochenlang vor Ort, im Büro mit zwei anderen KollegInnen, bis dann die Geschäftsführung davon Wind bekommen hat und meinen Chef angewiesen hat, sich was einfallen zu lassen, weil laut internen Corona-Bestimmungen dürfen nicht so viele Menschen auf einmal in einem Zimmer arbeiten. Daraufhin teilte mir Chef zwischen Tür und Angel, gerade als ich gehen wollte, mit, dass ich darauffolgende Woche wohl ins Homeoffice gehen würde, oder so.

Und dann setzte auf einmal eine Panikreaktion bei mir ein, die von der Tür der Firma bis nach Hause andauerte.

Stellte sich heraus, meine letzten Erfahrungen mit Homeoffice (aka ins HO geschickt und drei Arbeitstage später gekündigt werden) haben ihre Spuren hinterlassen. Noch was für die Traumaliste.

Ich pendel jetzt ein bisschen zwischen HO und meinem Ersatzplatz im Meetingraum an der Arbeit hin und her, das ist okay so. So kann ich auch gerade diesen Eintrag schreiben.

Und was gibt es sonst so?

Gar nicht mal so viel. Ich trainiere immer noch im Keller, schreibe fleißig an meinen Fanfictions, und warte sehnsüchtig darauf, dass die Welt da draußen sich mal zusammenreißt. Und ansonsten will JV ihre Hochzeitspläne konkretisieren und PG&MG (meine zwei Freundinnen hier) erwarten ein Kind Endes des Jahres.

Irgendwie geht das Leben ja doch weiter, ob man will oder nicht.

Ein Gedanke zu “„Und die Welt dreht sich weiter…“

  1. Ich kenne das sehr gut, dass man dann doch nichts schreibt, obwohl man eigentlich wollte. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass das mit dem Job eine große Umstellung ist und dann die Energie für den Blog schnell mal fehlt…und das ist ja auch ok 🙂
    Es ist jedenfalls toll, dass du einen Job gefunden hast und dich der Herausforderung trotz Ängsten/Panik stellst 🙂

    Und auch das mit der Diagnoseabklärung ist meiner Meinung nach ein guter Schritt, denn dann kannst du auch viel passgenauere Hilfe erhalten. Die Wartezeit ist natürlich echt enorm..
    Wünsche dir viel Durchhaltevermögen 🙂

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