Help me to help myself

Dieser Monat war nur halb so lang durch meinen Urlaub, und entsprechend wenig gibt es zu erzählen.

Klar, ich könnte ausufern und über den Urlaub schwadronieren, aber dafür ist dieser Blog auch nicht da. Wobei die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, durchaus mitteilenswert sind bzw. sich lohnen, festgehalten zu werden.

Gruppenreisen sind wirklich nichts für mich – und das gar nicht mal wegen der anderen Menschen, die man die ganze Zeit um sich hat (ich hatte wirklich Glück mit unserer kleinen 5er-Gruppe!), sondern weil man kaum Entscheidung über das Essen hat, was einem vorgesetzt wird. Das war schon zu prä-veganen Zeiten schwer, aber so umso mehr. Vor allem in einem Land, welches scheinbar schon mit vegetarischem Essen ein Problem zu haben scheint. Überall ist ein Stück Tier dabei oder mit reingeschnippelt.
Aber ich habe es überlebt, meine Verdauung ist auch noch im Lot, und abgesehen davon, wie sehr mich das Klima und die Einheimischen gestresst haben, bin ich doch sehr entspannt nach Hause gekommen.

Allerdings fand mein Körper wohl die kubanische Erkältung, die ich mir direkt in den ersten Tagen eingefangen hab, so toll, dass er direkt noch eine deutsche hinterhergelegt hat. Glücklicherweise beide Runden recht erträglich.

Und dann komme ich letzte Woche Montag an die Arbeit und sehe, dass meine Hilfskraft sich die nächsten zwei Wochen Urlaub genommen hat, ohne das mit mir abzusprechen. Ist ja nicht so, als hätten wir vor meinem Urlaub noch über ihre Einsatzzeiten während meiner Abwesenheit gesprochen und ich hätte ihr explizit gesagt, dass die an meinem ersten Tag zurück auch da sein soll, damit sie mich updaten kann.
Ich war erstmal eine halbe Stunde nach Ankunft mit Problembehebung im Labor beschäftigt, bevor ich überhaupt meinen Rechner hochfahren konnte.

War ein harter Start, ja. Und was macht mein Ritalin? Mir Ausschlag am ganzen Körper geben, aber nicht die gewünschte Ruhe und Fokus im Kopf. Na danke. Hab in zwei Wochen Termin mit meiner Psychiaterin, und dann werde ich ihr schildern, dass ich aussehe wie ein invertierter Fliegenpilz.

Ich habe es geschafft, Kontakt zu exakt einem Psychotherapeuten aufzunehmen, und dieser sagte neben einer Absage wegen Kapazitätsmangel auch noch, dass ADHS-Therapie „ja keine Raketenwissenschaft [ist]“, weil das, was da gemacht wird, nichts anderes als Selbstorganisationstechniken mit Tafeln etc. Also entweder hat dieser Mann nicht das Recht, bei sich auf der Website mit ADHS zu „werben“, oder ich brauche diese Therapie nicht. Ich kenne all die Organisationshilfen unterm Himmel, ich brauche Hilfe bei der emotionalen Regulation und all dem!

Tjoa. Mal schauen, wie das weitergeht. Aber jetzt hätte ich gerne erstmal ein Medikament, welches nicht mehr Nebenwirkungen als Wirkung hat.

7/10, aber nur weil der Urlaub trotz allem ein gutes Erlebnis war.