Übersozial

Willkommen zu einer neuen Folge von „Was zur Hölle habe ich die letzten 30 Tage überhaupt gemacht?“.

Der Blick in den Kalender verrät, dass sich wohl sehr sozial unterwegs gewesen bin. Habe mich außerhalb von Arbeit und Fitnessstudio mit drei Menschen zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten getroffen – Wahnsinn! Erst Käffchen / frühes Abendessen mit AS, dann ein paar Tage später zu LJ für ein Konzert, dann noch mal ein paar Tage später das jetzt offiziell traditionelle Sushi-Essen mit KM. Alles innerhalb von acht Tagen. Mann, bin ich eskaliert.

Und alles tat zwischenmenschlich gut, was das allerwichtigste ist. Auch wenn die Bahn mich an dem Konzertwochenende gefühlt nur nach Strich und Faden verarsch hat. Der Laden wird wirklich nicht besser.

Arbeit ist immer noch viel hin und her, viel von A nach B rennen, so dass ich konsequent über 10.000 Schritte ohne Probleme auch an Ruhetagen zusammengekriegt habe. Abgesehen von den typischen und leider nach wie vor nicht verschwindenden Ich-habe-viel-zu-tun-aber-ich-krieg-mich-nicht-dazu-die-Dinge-anzufangen-geschweige-denn-abzuschließen Momenten, die eigentlich viel mehr als nur Momente sind. Oh Gott, in zwei Wochen habe ich mein jährliches Personalgespräch. Ich hasse das.

LS ist mir für Neuseeland abgesprungen, was ich natürlich auch nur durch vehementes Nachfragen zum Thema Planung erfahren habe. Same procedure as every year, just with a different person. Ich habe aber bereits Alternativpläne geschmiedet innerhalb kurzer Zeit. Gerade stehe ich im Kontakt mit einer Dame von der Reisepartnervermittlungswebsite, die ich damals für Mexiko auch schon erfolgreich bemüht habe. Und wenn das nichts wird, dann buche ich eine Pauschalreise nach Kuba. Basta.

Ich bin zu alt und zu selbstständig, um mir Urlaubspläne von anderen Menschen kaputt machen zu lassen.

KM ist schwanger, was viele Gefühle bei mir auslöst, und wenige davon sind gut. Natürlich freue ich mich (rational gesehen) für sie, weil das etwas ist, was sie seit vielen Jahren will und was fast genauso viele Jahre nicht geklappt hat. Aber auf meiner persönlichen und egoistischen Ebene sehe ich das natürlich als Anfang vom Ende nachdem wie das mit PG&MG gelaufen ist. Ich mag nicht schon wieder jemanden an ein Baby verlieren – vor allem nicht eine Person, die ich endlich als Freundin sehe und nicht nur als Chefin. Da könnte ich doch grad schon wieder heulen.

Naja, alles zu seiner Zeit.

Das ist auch schon alles, würde ich sagen. Solider Monat. 8/10. Weiter so.

Besser spät als nie

Ups, mal wieder einen Eintrag vergessen.

Das kommt davon, wenn ich den ganzen März über nicht meine übliche To-Do Tabelle (Listen sind was für Anfänger*innen!) aufstelle, und es auch nicht in meinen Google Kalender eintrage. Mea maxima culpa.

Das führt gleich weiter zu der Frage, warum ich meine Tabelle nicht gepflegt habe. Nunja.

Erst habe ich keine gemacht, weil ich ja im Urlaub war. Dann war ich postwendend krank und habe eine Woche lang nichts gemacht, außer zu Hause auf der Couch zu liegen. Und dann war der März ja auch schon gefühlt rum.

Aber nun von vorne:

Der Urlaub war der hammer. Nordlichter, Gletscher, Lavafelder, Wasserfälle… und scheiße kalt mit einem Wind, bei dem ich mehr als einmal dachte, dass ich einen Finger verliere.

Dass es mir danach erst einmal richtig schlecht ging inkl. erhöhter Temperatur und Gliederschmerzen war dann nicht mehr so hammer. Meine erste Krankschreibung in über 5 Jahren. Aber als ich an dem Montagmorgen an der Arbeit ankam, nur um festzustellen, dass mein Laptop zu Hause war anstatt wie angenommen im Büro, war schnell die Entscheidung getroffen, dass das alles keinen Wert hat – trotz Termindruck und 349 Gründen, warum aber keine Zeit zum Kranksein ist.

Entsprechend anstrengend waren die 2 Märzwochen danach (es ist immer noch stressig, aber das kommt dann im Eintrag zu diesem Monat – Kalendereintrag ist gesetzt!), und ich habe aktuell so ein Plus auf meinem Stundenkonto, dass ich fast einen ganzen Tag frei machen könnte. Aber, guess what, dafür habe ich gar keine Zeit.

Auf der einen Seite ist es natürlich schön, nach Hause zu gehen und zu wissen, dass man wirklich gearbeitet hat und nicht nur Fanfic geschrieben und auf die Uhr gestarrt hat, aber auf der anderen Seite ist das so ein krasser Wechsel an Arbeitsbelastung zu letztem Jahr, dass es mir ein bisschen schwummerig wird.

Das ist fast auch schon ein guter Übergang zu einer fantastischen Nachricht, die mich kurz vor Monatsende ereilt hat: die Uniklinik hat für mich einen Termin zur ADHS-Anamnese! Ahh! Er wird im Juni sein, was wiederum heißt, dass ich ja nur schlappe 26 Monate warten musste. Die Zeit verging ja wie im Flug… naja.
Jetzt kommt da natürlich die Angst davor, gesagt zu bekommen, dass meine Symptome für ADHS nicht „schlimm genug“ sind, und dass ich letztlich einfach nur so Probleme mit allem möglichen habe. Erinnert mich an meine erste psychologische Anamnese in 2015, damals mit den Ergebnissen Borderline, mittelschwere rezitivierende Depressionen, und soziale Angststörung.

Ich habe das Bedürfnis, sämtliche bekannten ADHS-Symptome auswendig zu lernen, um sie dann runterrattern zu können, wie bei einem Test in der Schule. Als könnte ich durchfallen oder so. Völlig normal das so zu empfinden, ich weiß.

Und das war der März dann im Grunde auch schon: Urlaub – krank – Arbeitarbeitarbeit.

Da mir die Woche Krankschreibung doch relativ gut getan hat, nicht nur auf körperlicher Ebene, kriegt der März eine 8/10 von mir.

Guter Monat, bitte mehr davon.