Gedächtnislücke

Sich solche Einträge in den Kalender zu schreiben, scheint zu helfen. Wer hätte es gedacht.

Ich habe das Gefühl, dass hätte ich überhaupt keine Erinnerung an diesen Monat. Die letzten Tage, ja, aber alles davor? Puh, schwierig. Es wird irgendwie alles ein bisschen überschattet von der Extremität von vorgestern.

Und gerade wurde ich von einem Fic-Update komplett abgelenkt. So passiert es.

Okay, zurück zum Thema. Vorgestern.

Ich hatte das langersehnte Gespräch bei einer Psychiaterin bzgl. ADHS, und ganz ehrlich… hätte ich mir echt schenken können. Es gab nicht mal eine Einschätzung, ob es bei mir vorliegen könnte oder nicht, nein, nur eine Aussage, dass ich in der Uniklinik, wo ich ja schon auf der Warteliste bin, nochmal anrufen und fragen soll, wie da der Stand ist, weil sie selbst diese Diagnose nicht stellen kann. Und sollte ich dann eine kriegen irgendwann dann mal, dann kann ich mich ja wieder melden.

Ja danke.

Ich wollte heulen, echt. Noch nie so entmutigt aus so einem Gespräch rausgekommen.

Passenderweise wurde ein paar Stunden vorher bekannt gegeben, dass meine liebste Mandip Gill demnächst in London auf der Theaterbühne stehen wird. Da habe ich doch erstmal direkt ein Ticket für die Premiere im Mai gekauft, boom. Ist das diese Impulsivität, die man ADHSlern gerne zuschreibt?

Von Tränen in den Augen zu hysterisch lachen, weil man sich selbst nicht glauben kann.

Bisher hat niemand an der Uniklinik abgehoben, nur mal so nebenbei. Läuft bombig in der Abteilung.

Etwas anderes, was mich ein bisschen ins Straucheln bringt, ist, dass ich pünktlich zum Monatsende die multichapter Fanfics, an denen ich seit letztem Jahr geschrieben habe, abgeschlossen habe. Und ich weiß noch nicht, was ich als nächstes schreibe. Das ist das erste Mal, seit ich vor 3,5 Jahren wieder mit dem Schreiben abgefangen habe, dass ich keine WIP rumliegen habe. Es ist absolut normal für mich parallel Sachen zu schreiben, so dass, wenn eine fertig war, immer noch mindestens eine da war, die mich beschäftigen konnte.

Aber jetzt habe ich Tabula Rasa. Does not compute.

Schreiben ist ein integraler Bestandteil meines Tagesablaufs; allein der Gedanke, es morgen nicht zu tun, macht mich ziemlich unruhig.

Ich werde schon irgendwie irgendwas finden, und wenn ich einfach nur mal so stream of consciousness mäßig was runtertippe. Positiv denken. Keine Panik.

Wie bereits am Anfang erwähnt, es ist schwierig, hier irgendwie eine Zusammenfassung zu erstellen, weil irgendwie nur die letzten drei Tage in meinem Kopf existieren. Hm.

Aber ich glaube, der Monat war ne 7/10. Hoffe ich zumindest.

Up Down Up Down Up Dow-

Ja, ich weiß, dass es nicht der 28. Februar ist, aber ich bin gestern Nachmittag erst aus London zurückgekommen und hatte weiß Gott nicht die Kapazität, noch einen Eintrag zu schreiben.

Und ganz ehrlich gesagt, fehlt mir auch jetzt immer noch die emotionale Kapazität dieses Wochenende zu beschreiben. Absolute post-Reise-Depression. Und ich kann nicht mal genau sagen, woran es exakt liegt. Objektiv betrachtet, war es ziemlich anstrengend und beizeiten auch enttäuschend (ja, ich habe ein Foto mit Jodie und Autogramme, aber das war so eine Fließbandarbeit, dass ich gerade mal 5 Worte zu ihr sagen konnte). Aber dann zum Ausgleich habe ich mich direkt noch ein ganzes Stück mehr Hals über Kopf in Mandip verliebt. So ein Goldstück!

Dann noch obendrauf logischerweise die Menschen, die ich seit anderthalb Jahren aus der Ferne kenne – und auf einmal stehen sie vor mir! Das Internet ist schon faszinierend.

Fakt ist einfach, diese 3 Tage haben ihre emotionalen Kerben hinterlassen, und ich bin noch nicht realitätsfähig. Morgen auf Arbeit werden Menschen mit mir über den Ausflug sprechen wollen, und ich bin einfach nicht in der Lage das auch nur irgendwie einer Person, die nicht das Fangirl-Gen hat, verständlich zu machen.

Ohje, ich merke gerade, wie die Tränen kommen wollen. Themawechsel.

Ich hatte Corona. Yahay! Pünktlich und nicht zu knapp vor der Reise hab ich’s mir vermutlich im Studio geholt. Hat ganze 11 Tage gedauert, bis die Selbsttests als negativ durchgegangen sind. Alles glücklicherweise gut verlaufen, super mild, schwächer als jede Erkältung, die ich jemals in meinem Leben hatte. Vermutlich kann man hier Booster sei Dank sagen.

Entsprechend entspannt habe ich auch die zeitweise komplette Abwesenheit von Masken in England hingenommen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich direkt ein zweites Mal infiziere, ist dann doch ziemlich gering. Einige andere Fans, die da waren, haben bereits positive Tests, und es werden über die nächsten Tage wohl noch mehr werden. Ich hoffe einfach nur, dass Jodie als Hochschwangere es nicht erwischt hat.

Abgesehen von diesen zwei Events ist letzten Monat nicht viel passiert.

Oh. Außer, dass mein Vater gerne von mir wissen wollte, was ich mir vom Weitergang unserer Beziehung wünsche und woran er eigentlich bei mir ist. Ihm ist dann noch mal aufgefallen, dass wir uns ziemlich „verloren“ haben über die Jahre. Chapeau, Sherlock! Ich habe ihm noch immer keine Antwort gegeben, einfach weil Corona und London wichtiger waren. Sagt ja eigentlich auch alles.

Man kann sich denken, wie schwer es ist, den Februar zu bepunkten. Ein Monat voller Extrempunkte.

Ich muss mitteln und eine 6/10 geben, auch wenn es sich zu niedrig anfühlt gerade nach diesem Wochenende. Aber Mathe ist halt Mathe.